Seit Beginn der Corona-Pandemie ist in Deutschland viele Orts der Corona-Wahnsinn zum Alltag geworden. So rief mich letzte Woche Donnerstag-Mittag die Kita an, dass ich meine Tochter doch bitte abholen möge, da Sie eine laufende Nase, Husten und Fieber habe.

Worauf hin ich mich umgehend auf dem Weg zum Kindergarten gemacht habe. Gleichzeitig rief ich meinen Bruder an, der gerade auf der Autobahn auf dem Heimweg war, weil es uns zuvor für knapp eine Woche mit seiner Freundin besucht hatte. Die beiden haben die Nachricht unter lautem Motorengeräusch zur Kenntnis genommen. 

Danach versuchte ich die Corona-Hotline 030 / 90 28 28 28 des Berliner Gesundheitsamtes zu erreichen. Ein Durchkommen bei der Hotline gelang mir jedoch erst als ich bereits vor dem Gebäude der Kita stand. Die freundliche Mitarbeiterin am anderen Ende der Leitung empfahl mir, erst einmal mein Kind selber in Augenschein zu nehmen und dann ggf. denn Kinderarzt zu konsultieren.

Nachdem was mir die Erzieherin zuvor am Telefon geschildert hatte, wusste ich nicht wirklich was mich erwartet. Denn den Schilderungen nach müsste meine Tochter starken Husten und kräftiges Fieber haben. Eine laufende Nase hatte sie schon Tags zuvor, jedoch keines der anderen Symptome.

Als ich letzten Endes im Kindergarten war, erfuhr ich von den anwesenden Erzieherinnen, dass meine Tochter (lediglich) eine Körpertemperatur von 37,4 °C hat. Zwar hustete meine Tochter in der Tat ein wenig, aber von einer erhöhten Körpertemperatur oder gar Fieber konnte hier ganz sicher nicht die Rede sein!  Zudem sagte man mir, dass meine Tochter sich auffällig träge und appetitlos verhalten habe. 

Dieses war aber klar nachvollziehbar und wurde von mir schon am Morgen den Erziehern mitgeteilt, dass meine Tochter die Nacht nur sehr wenig geschlafen hat, weil sie soviel erlebt hatte. Zudem hat sie beim Frühstück ordentlich zugelangt und dreieinhalb Brötchen vertilgt. Kein Wunder also dass sie keinen wirklichen Appetit hatte, als es gegen 11 Uhr in der Kita Mittagessen gab.

Notgedrungen packte ich meine Tochter in den Kinderwagen und mache mich zu Fuß auf den Heimweg. Zu Hause angekommen habe ich als erstes selber an Stirn und Schläfen Fieber gemessen, mit dem Ergebnis von Temperaturen zwischen 36,4 und 37,0 °C – alles ganz normale Körpertemperatur! Abgesehen von dem sporadischen Husten 3-4-mal in der Stunde und der laufenden Nase konnte ich keinerlei Auffälligkeiten oder Veränderungen bei meiner Tochter ausmachen.

Am Nachmittag, als meine Tochter noch im Reich der Träume weilte, konnte ich kurz nach drei auch die Kinderarztpraxis telefonisch erreichen. Als ich der Sprechstundenhilfe das Problem und die Symptome kurz erläuterte, bestätigte sie meine Annahme, dass es sich nur um einen kleinen Schnupfen handelt. Von einem Besuch in der Praxis riet sie ab, da sonst die Gefahr bestand, dass meine Tochter sich noch was „richtiges“ einfängt.

Da ich Tags zuvor im Büro des Kindergartens niemand mehr telefonisch habe erreichen können, musste ich warten, bis die Kita-Leitung am nächsten Tag wieder im Haus ist. Nur so konnte ich erfahren, ob meine Tochter die bis auf den kleinen Schnupfen gesund ist,  am heutigen Freitag wieder in den Kindergarten kommen darf. 

Nachdem meine Tochter, wie sonst auch gegen 6 Uhr in der Früh quickfidel Bett stand und gefrühstückt hatte, gingen wir erst mal auf den Spielplatz damit das Kind beschäftigt ist. Schließlich wusste ich noch immer nicht, ob meine Tochter am heutigen Freitag in Kindergarten gehen darf oder nicht. 

Gegen halb zehn konnte ich endlich die Leiterin im Büro erreichen. Sie sagte, dass ich meine Tochter unter der Prämisse in den Kindergarten bringen könne, wenn sie kein Fieber und Husten hat. Da beides zutraf, brachte ich meine Tochter wieder in den Kindergarten. Nur um gegen 11:00 Uhr erneut einen Anruf aus der Kita zu erhalten. Meine Tochter würde stark husten und hätte eine laufende Nase, ich möge sich doch bitte aus der Kita abholen.

Also ließ ich wieder alles stehen und liegen und alte zum Kindergarten. Unterwegs rief ich schon mal beim Kinderarzt an um kurzfristig noch einen Termin zu bekommen. Die Sprechstundenhilfe sagte, dass wir bitte um 12 Uhr in der Praxis vorbeikommen sollten damit die Ärztin sich meine Tochter mal genauer anschauen kann.

Gesagt getan, war ich gegen kurz nach zwölf in der Kinderarztpraxis. Ebenfalls wie bereits erwartet, konnte die Ärztin bis auf einen leichten Schnupfen keinerlei Auffälligkeiten feststellen. Die Kinderärztin sagte mir jedoch, dass das Verhalten in den Kindergärten inzwischen der tägliche Corona Wahnsinn sei. Einen Corona Abstrich wollte sie aufgrund fehlender Symptome nicht machen. Das ist auch ganz in meinem Sinn! Die Kinder Ärztin hat mir für die kommende Woche eine Gesundschreibung mitgegeben. Sollten sich wider Erwarten irgendwelche Symptome zeigen soll ich bitte nochmals vorstellig werden.

Nun ist erst einmal, zum Leidwesen meiner Tochter, Wochenende und kein Kindergarten. Am Montag werden wir sehen, wie die Geschichte des Corona Wahnsinns in Berlin weitergeht. Ich habe ja sehr wohl Verständnis für die Kindergärten, dass die Leitung sicherstellen soll dass die Kinder unbeschadet bleiben, aber man kann auch in eine Art Panik verfallen die in der Entscheidung nicht mehr nachvollziehbar sind. Jetzt heißt es, einen kühlen Kopf zu behalten, was bei 36 °C an sich schon schwer wird. 

Bis dahin bleibt gesund und mir gewogen!

Euer

HauptstadtPapa

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