Vier bis sechs Jahre alte Kinder, die im Test weiterliefen als Gleichaltrige, schnitten auch kognitiv und bei anderen Werten der Gehirnfunktion besser ab. Zu dem Ergebnis kommt die University of Illinois Urbana-Champaign in einer neuen Studie. Der Test sollte die kardiorespiratorische Gesundheit feststellen. Laut den Experten besteht der Zusammenhang zwischen kardiorespiratorischer Fitness und kognitiver Gesundheit früher als bisher angenommen.

Um die Beziehung zwischen kardiorespiratorischer Fitness und Gehirngesundheit besser zu verstehen, haben die Forscher bei 59 Kindern im Vorschulalter verschiedene Tests durchgeführt. Die Kinder gingen zum Beispiel so weit, wie sie es in sechs Minuten schafften. Ein weiterer Test untersuchte die intellektuellen Fähigkeiten jedes Kindes.

Ein computergestützter Test ermittelte, wie gut sich die Kinder auf den wichtigen Teil eines Bildes konzentrieren und dabei ablenkende Infos ignorieren konnten. Die Teilnehmer nahmen auch an einer computergestützten Aufgabe teil, bei der sie ihre Antworten, je nachdem, ob Blumen oder Herzen auf dem Bildschirm auftauchten, ändern mussten. Mit diesem Test wurde ihre geistige Flexibilität untersucht. Details wurden im „Journal of Clinical Medicine“ publiziert.

Eine Untergruppe von 33 Kindern absolvierte auch eine auditorische Aufgabe, bei der sie auf bestimmte Geräusche reagieren sollten und auf andere wiederum nicht. Dabei trugen sie eine EEG-Haube. Das EEG maß die elektrische Aktivität während der Aufgabe zur kognitiven Kontrolle. Laut der statistischen Analyse bestand ein Zusammenhang zwischen körperlicher Fitness und kognitiven Fähigkeiten sowie der Gehirnfunktion.

Frühe Entwicklung

Die fitteren Kinder schnitten bei allen Tests besser ab, so Forschungsleiterin Shelby Keye. Die Studie beweise jedoch nicht, dass eine kardiorespiratorische Fitness die kognitiven Fähigkeiten bei kleinen Kindern verbessert. Sie belege aber, dass diese zwei Bereiche sehr eng miteinander verbunden sind. Das gelte sogar bei Kindern, die erst vier Jahre alt sind.

Keye zufolge konzentrierten sich die meisten Studien bisher auf den Zusammenhang zwischen Fitness und Gehirngesundheit auf Erwachsene oder vorpubertäre oder pubertäre Kinder. Diese Studien fanden durchgängig positive Korrelationen zwischen der aeroben körperlichen Belastbarkeit und den schulischen Leistungen sowie den kognitiven Fähigkeiten. 

Früheren Studien nach korreliert eine größere kardiorespiratorische Fitness bei älteren Kindern und Erwachsenen mit der relativen Größe und Konnektivität der Gehirnstrukturen, die bei der kognitiven Kontrolle eine Rolle spielen. Es sei jedoch bisher nicht bekannt gewesen, an welchem Punkt der Entwicklung in der Kindheit dieser Zusammenhang auftritt. 

Ältere Studien legen nahe, dass Vorschulkinder wie ältere Kinder und Erwachsene die täglich empfohlenen Werte für körperliche Aktivität nicht erreichen. Laut den Wissenschaftlern ist das Anlass zur Besorgnis, da im Gehirn die Entwicklung von entscheidenden kognitiven Kontrollprozessen in der frühen Kindheit beginnt und sich bis ins frühe Erwachsenenleben fortsetzt.

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