Eine neue Untersuchung der dänischen Aarhus Universität bestätig die Annahme, dass Kinder von Eltern, die häufig viel Alkohol trinken (Alkoholismus, Anm. d. Red.), um ein Vielfaches mehr gefährdet sind. Laut der Studie haben Kinder von Eltern, die viel Alkohol konsumieren, ein deutlich höheres Risiko psychischer Erkrankungen, Krankenhausaufenthalten und kriminellen Verhaltens. Der leitenden Forscherin Julie Brummer nach basiert der Großteil der Erhebung zum Schaden für die Familienmitglieder auf den Berichten der Betroffenen selbst.

Studienauswertung

Die Experten haben Studien von Krankenhäusern und andere zentralisierte Aufzeichnungen, sogenannte registerbasierte Studien, untersucht, um ein vollständigeres Bild davon zu zeichnen, welchen Schaden das übermäßige Trinken eines Familienmitglieds für Kinder bedeutet. Somit ließen sich ernstere, anhaltendere und seltenere Ergebnisse berücksichtigen. Durch den Vergleich mit einem Großteil der früheren Forschung konnten die Wissenschaftler die Ergebnisse für die Kinder von der Geburt bis zum Heranwachsen und darüber hinaus untersuchen.

Die neue Studie umfasst eine Auswertung von 91 Artikeln zu registerbasierten Studien, die zum Großteil in nordischen Ländern durchgeführt worden waren. Kinder von Eltern, die sehr viel Alkohol konsumierten, erlebten eine ganze Reihe von Nachteilen, den sogenannten Schäden des Alkoholkonsums für andere. Dazu gehörten psychische Erkrankungen in der Kindheit bzw. im Jugendalter, Kleinkind- und Kindersterblichkeit oder die spätere Verurteilung aufgrund einer oder mehrere Straftaten.

Schlechtere Bildungschancen

Kinder von Alkoholikern erreichten auch meist nur eine geringere schulische Leistung, erlebten häufiger Missbrauch und/oder Vernachlässigung. Zudem werden Kinder von Alkoholikern übermäßig häufig außerhalb der Familie bei Pflegefamilien oder in Heimen untergebracht. 

„Die Register ermöglichten es, die unmittelbaren Familienmitglieder miteinander in Verbindung zu bringen und Personen über einen längeren Zeitraum zu folgen, um die langfristigen Folgen zu untersuchen“, verdeutlicht Brummer abschließend. Details wurden im „Journal of Studies on Alcohol and Drugs“ veröffentlicht.

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