Wie die Zeit, die sie online verbringen, die Stimmung von Teenagern beeinflusst, hängt mehr davon ab, was diese während dieser Zeit tun, als wie sie die Zeit online verbringen. Das belegt eine Studie der University of California – Berkeley. Demnach fühlen sich Jugendliche, die im Corona-Lockdown beispielsweise per WhatsApp mit Verwandten chatten und mit Freunden Online-Spiele spielen können, nicht so einsam.

Bildschirmzeit gegen Einsamkeit

Eine verbreitete Annahme ist, dass zu viel Bildschirmzeit einsam und depressiv macht. Die aktuelle Studie widerspricht dieser Theorie erstmals. Die Forscher haben dafür 735 peruanische Teens über sechs Wochen zu ihren online Erfahrungen befragt, als die USA im April 2020 in den harten Lockdown ging.

Das Ergebnis: Positive online Erlebnisse wie der Austausch mit Freunden und Familie über soziale Medien und Spiele verhindern die überwältigende Einsamkeit, die in der sozialen Isolation leicht entstehen kann.

„Unsere Ergebnisse stützen unsere Hypothese, dass die Art, wie man die Zeit vor Bildschirmen verbringt, und nicht wie viel Zeit man online verbringt, der beste Prädiktor für Einsamkeit und Wohlbefinden ist“, sagt die Entwicklungspsychologin & Studienautorin Lucía Magis-Weinberg.

Infolgedessen können sich Eltern und Lehrer darauf konzentrieren, ein positives online Erlebnis für junge Menschen zu fördern, anstatt die Zeit, die am Gerät verbracht wird, einzuschränken.

„Es hat diesen negativen Diskurs darüber gegeben, dass zu lange Bildschirmzeit Einsamkeit und Depressionen verursacht“, kritisiert Magis-Weinberg.

Die aktuellen Ergebnisse zeichnen jedoch ein differenzierteres Bild, das eben das „Was“ besonders wichtig ist.

„Die Nutzung sozialer Medien, um sich aktiv mit Freunden und Familie zu verbinden und Unterstützung zu finden – anstatt nur endlos durch Instagram zu scrollen, sich mit anderen zu vergleichen und sich ausgeschlossen zu fühlen – kann einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden haben“, begründet die Entwicklungspsychologin Magis-Weinberg.

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