Die Situation in vielen deutschen Kitas ist besorgniserregend: Personalmangel, eine zu hohe Belastung für die Erzieherinnen und Erzieher führen dazu, dass viele Kitas kurz vor dem Kollaps stehen. Dabei sind die Betreuung und Bildung von Kindern in der Kita ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Entwicklung und Integration in die Gesellschaft.

Vielfältige Ursachen

Die Ursachen für den Personalmangel in Kitas sind vielfältig. Zum einen gibt es eine hohe Fluktuation im Erzieherinnen- und Erzieherberuf, da die Arbeitsbedingungen oft sehr belastend sind. Zum anderen ist die Bezahlung im Vergleich zu anderen Berufen oft niedrig, was dazu führt, dass viele Fachkräfte den Beruf wechseln oder in andere Branchen abwandern. Zudem gibt es in einigen Regionen Deutschlands einfach zu wenige Erzieherinnen und Erzieher, um den Bedarf an Kitaplätzen zu decken.

Hohe Belastung

Die hohe Belastung für die Erzieherinnen und Erzieher hat zur Folge, dass viele von ihnen unter hohem Stress stehen. Die Betreuung von Kindern erfordert viel Geduld und Energie, und wenn man als Erzieherin oder Erzieher für zu viele Kinder zuständig ist, kann das schnell überfordernd sein. Auch die Dokumentationspflichten und die Anforderungen an die pädagogische Arbeit sind in den letzten Jahren stark gestiegen, was den Arbeitsaufwand zusätzlich erhöht.

Studie

Eine Umfrage des Verbandes Bildung und Erziehung unter fast 5.000 Kita-Leitungen in Deutschland vom März dieses Jahres kommt zu einem fatalen Ergebnis. Demnach musste jede zweite Kita in den vergangenen Monaten ihre Öffnungszeiten reduzieren. Rund 36 Prozent der Einrichtungen sahen sich gezwungen, fachfremdes oder nur bedingt geeignetes Personal vom Träger einstellen zu lassen. In 14 Prozent der Kitas wurden sogar Erzieherinnen und Erzieher wieder eingestellt, die sich bereits im Ruhestand befanden.

Deutsche Kitas vor dem Kollaps. (Grafik: Statista)

Die Folgen dieser Probleme sind gravierend: Kitas bleiben geschlossen, Kinder werden nicht optimal betreut und gefördert, da die wenigen Erzieherinnen und Erzieher einfach nicht genug Zeit haben, sich individuell um jedes Kind zu kümmern. Auch die Arbeitsbedingungen der Fachkräfte verschlechtern sich, was langfristig zu einem weiteren Fachkräftemangel führen kann.

Investitionen nötig

Um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken, muss in Kitas dringend gehandelt werden. Es braucht mehr Investitionen in die frühkindliche Bildung und Betreuung sowie in die Aus- und Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Auch eine bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen können dazu beitragen, den Beruf attraktiver zu machen.

Eine weitere Möglichkeit ist, die Gruppengrößen in Kitas zu reduzieren. Eine niedrigere Gruppengröße würde es den Erzieherinnen und Erziehern ermöglichen, sich intensiver um jedes Kind zu kümmern und individuell auf die Bedürfnisse einzugehen. Dies würde nicht nur den Kindern zugutekommen, sondern auch den Fachkräften, da sie unter weniger Stress arbeiten könnten.

Ein gesellschaftliches Problem

Insgesamt muss das Thema Kita vorm Kollaps als dringendes gesellschaftliches Problem wahrgenommen und angegangen werden. Die frühkindliche Bildung und Betreuung von Kindern ist von großer Bedeutung für die Zukunft unseres Landes. Es ist unverantwortlich, diese Entwicklung einfach hinzunehmen. Nur durch konkrete Maßnahmen und Investitionen können wir sicherstellen, dass Kinder in Kitas optimal betreut und gefördert werden. Und dass der Beruf des Erziehers wieder attraktiver werden.

Zeitenwende

Es ist an der Zeit, dass die Politik handelt und die Kinderbetreuung in Deutschland endlich zur Chefsache macht. Nur so kann verhindert werden, dass die Kitas hierzulande endgültig kollabieren. Die leidtragen sind zuallererst die Kinder und die Eltern. Doch auch die gesamte Gesellschaft wird auf lange Sicht unter den Folgen des Jahrzehntelangen Missmanagement zu leiden habe, weil z. B. es den Kindern an den nötigen Grundqualifikationen mangelt. Es bedarf auch bei den Kitas einer Zeitenwende in Deutschland!

Ich wünsche Euch noch eine erholsamen Sonntag und erfolgreichen Woche!
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Euer
Hauptstadt-Papa

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