Alleinerziehende Väter brauchen mehr Anerkennung!

Aus aktuellem Anlass, möchte ich mich heute mit dem Thema alleinerziehende Väter beschäftigen. Anfang der vorletzten Woche fand ich einen Aufruf des Landesverbandes alleinerziehender Mütter und Väter Berlin in meinem Postfach. In der Mail suchte die Redaktion von Deutschlandfunk Kultur nach alleinerziehenden Vätern für ein kurzes Radio-Interview. Kurz entschlossen wie ich als #HauptstadtPapa nun mal bin, meldete ich mich bei der zuständigen Redaktion von Studio 9, dem Frühformat im DLF-Kultur. Im Vorgespräch erfuhr ich, dass es allgemein um das Thema alleinerziehende Väter und der Rolle in unserer heutigen Gesellschaft gehen würde.

Bei dem eigentlichen Interview am 22. Mai 2024 morgens um 6:45 Uhr (in der Mediathek) ging es dann im Tagesthema um Alleinerziehende im Allgemeinen. In Fall des HauptstadtPapas ging es darum, wie man sich als Alleinerziehender Vater in der Gesellschaft fühlt. Ich war aus meinem Urlaub von der polnischen Ostsee per Mobiltelefon zugeschaltet. Leider fehlt die Zeit für eine detaillierte Auseinandersetzung mit dem Thema des Tages. Nach den Nachrichten kam dann mit Frau Prof. Dr. Michaela Kreyenfeld von der Hertie School of Governance, eine Sozialwissenschaftlerin in Sachen Alleinerziehende zur Sprache.

18% alleinerziehender Väter in Deutschland

In der Anmoderation sagte die Studio9-Moderatorin Ramona Westhof, dass es in Deutschland rund 1,5 Millionen Alleinerziehende von minderjährigen Kindern gibt. Das ist rechnerisch jede fünfte Familie in Deutschland. Der größte Teil sind nach wie vor Frauen. Aber inzwischen sind hierzulande auch mehr als 18% der Männer alleinerziehend. Eine Zahl, die seit den 1960er Jahren langsam, aber stetig steigt. Dennoch gelten alleinerziehende Väter in der Bundesrepublik noch immer als Novum. So hinken wir auch hier in Deutschland mal wieder der realen Entwicklung hinterher. Grund genug, sich gesellschaftlich und medial mit dem Thema alleinerziehender Väter stärker auseinanderzusetzen.

Die Herausforderungen für alleinerziehende Väter unterscheiden sich in einigen Punkten von denen der Mütter. Während gesellschaftliche Erwartungen und traditionelle Geschlechterrollen häufig dazu führen, dass Mütter als primäre Bezugspersonen gesehen werden, müssen sich Väter oft gegen Vorurteile und mangelnde Akzeptanz behaupten. Dies zeigt sich nicht nur im persönlichen Umfeld, sondern auch in institutionellen Strukturen wie der Kinderbetreuung oder der Arbeitswelt.

Herausforderungen Alleinerziehender

Ein weiterer Aspekt, der Alleinerziehende betrifft, ist die finanzielle Belastung. Viele Alleinerziehende berichten, dass sie Schwierigkeiten haben, Erwerbsarbeit und Kindererziehung zu vereinbaren. Zudem mangelt es an männergerechten Unterstützungssystemen, die häufig nicht ausreichend auf die Bedürfnisse alleinerziehender Väter ausgerichtet sind. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, um eine gerechte Verteilung von Ressourcen und Unterstützungsangeboten zu gewährleisten.

Nicht zu unterschätzen ist auch die psychische Belastung. Alleinerziehende Väter stehen oft unter großem Druck, sowohl den Anforderungen des Berufs als auch den Bedürfnissen ihrer Kinder gerecht zu werden. Häufig fehlen ihnen Netzwerke und Austauschmöglichkeiten, die ihnen Halt und Unterstützung geben könnten. Daher ist es wichtig, dass gesellschaftliche Initiativen und Programme geschaffen werden, die speziell auf die Bedürfnisse alleinerziehender Väter eingehen und sie bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen.

Mein Fazit

Zusammenfassend lässt sich festhalten: Das Bild des alleinerziehenden Vaters in Deutschland ist nach wie vor von vielen Hindernissen geprägt. Umso wichtiger ist es, das Thema Alleinerziehender, insbesondere alleinerziehender Väter, stärker in den Fokus von Gesellschaft und Politik zu rücken und entsprechende Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung und Anerkennung zu ergreifen. Nur so kann sichergestellt werden, dass alleinerziehende Väter die notwendige Unterstützung erhalten, um ihre wichtige Rolle in der Gesellschaft ausfüllen zu können. In diesem Sinne wünsche ich ein erholsames langes Wochenende und einen schönen Sommeranfang!

Euer
HauptstadtPapa

P.S. Wie immer freue ich mich über Eure Erfahrungen und Kommentare sowie über das Teilen des Beitrags mit Freunden und in sozialen Netzwerken.