Als alleinerziehender Vater und #HauptstadtPapa möchte ich heute einen besonderen Blick auf den #TagDerAlleinerziehenden werfen. Dieser Tag ehrt die Menschen, die täglich Berge versetzen, ohne dass es jemand bemerkt. Sie sind Vater und Mutter, Versorger und Tröster, Spielkamerad und Grenzensetzer – und das alles in Personalunion.

In meinen bisherigen Blogbeiträgen habe ich mich oft mit der Frage beschäftigt, wie selbstverständlich Alleinerziehende in unserer Gesellschaft wahrgenommen werden. Es geht darum, wie wir als Väter und Mütter präsent sein können, wie wir Familienzeit trotz Berufsstress gestalten und wie wir unseren Kindern Werte vermitteln. All diese Themen bekommen eine besondere Dimension, wenn man sie aus der Perspektive der Alleinerziehenden betrachtet.

Die unsichtbare Leistung

Die Sichtbarkeit von Alleinerziehenden in Deutschland ist geradezu paradox. Rund 2,6 Millionen Alleinerziehende leben aktuell in Deutschland, davon sind über 18 Prozent Männer. Dennoch sind Alleinerziehende mit ihren spezifischen Herausforderungen im gesellschaftlichen Bewusstsein nahezu unsichtbar.

Wenn wir über Vereinbarkeit von Familie und Beruf sprechen, vergessen wir oft, dass es für Alleinerziehende nicht um Work-Life-Balance geht, sondern um existenzielle Fragen. Wie gesagt, Zeit ist für Eltern das kostbarste Gut. Für uns Alleinerziehende gilt das noch viel mehr, denn wir müssen unsere Zeit unzähligen Aufgaben widmen, ohne die Möglichkeit zu haben, bestimmte Verantwortlichkeiten abzugeben.

Mehre als nur Vater sein

Wie wichtig diese gemeinsamen Erlebnisse für die Bindung sind, habe ich in meinen Artikeln über gemeinsame Aktivitäten mit Kindern immer wieder betont. Alleinerziehende schaffen es trotz aller Hürden, diese wertvollen Momente zu ermöglichen – sei es beim gemeinsamen Kochen, bei Ausflügen oder beim abendlichen Vorlesen.

Hierbei übernehmen sie nicht nur die Rolle des präsenten Elternteils, sondern müssen oft auch die Lücke füllen, die der andere Elternteil hinterlässt. Sie beantworten Fragen, trösten, wenn’s wehtut, und versuchen, ein ausgewogenes Rollenverständnis zu vermitteln.

Strukturelle Herausforderungen

Wie ich in meinen bisherigen Beiträgen bereits angedeutet habe, sind die strukturellen Rahmenbedingungen in Deutschland häufig nicht auf die Lebenswirklichkeit von Alleinerziehenden ausgerichtet. Nicht an die Arbeitszeiten angepasste Betreuungszeiten, fehlende Notfallbetreuung bei Krankheit des Kindes und finanzielle Schwierigkeiten bei Teilzeitbeschäftigung sind nur einige der Hindernisse.

Die Sichtbarkeit Alleinerziehender in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion hat sich zwar leicht verbessert. Bei den konkreten Maßnahmen besteht aber noch Nachholbedarf. Der Unterhaltsvorschuss war ein wichtiger Schritt, der aber noch nicht abgeschlossen ist. Denn hierbei wird immer noch das Kindergeld angerechnet, das dadurch in der Haushaltskasse fehlt.

Gesellschaftlichen Anerkennung

Es bleibt aber auch die grundsätzliche Frage der gesellschaftlichen Anerkennung. Dass es bessergeht, kann man in anderen europäischen Ländern sehen. Diese sollten wir uns in Deutschland zum Vorbild nehmen!

Der heutige Tag der Alleinerziehenden ist eine wichtige Gelegenheit, um die Gemeinschaft der Alleinerziehenden hierzulande zu stärken und sichtbarer zu machen! Er zeigt uns, dass Alleinerziehende keine Bittsteller sind, sondern Menschen, die eine außergewöhnliche Leistung vollbringen und dafür Anerkennung verdienen.

Ich möchte mich als #HauptstadtPapa heute bei allen Lesern und Fans bedanken, die mir folgen. Außerdem möchte ich auch allen alleinerziehenden Menschen da draußen sagen: Ihr seid nicht allein! Ihr seid der Grund, warum ich mit diesem Blog weitermache und mich für die Anliegen von uns Alleinerziehenden in Deutschland stark mache.

Ihr zeigt uns jeden Tag, dass Familie nicht durch klassische Strukturen definiert wird, sondern durch bedingungslose Liebe und Unterstützung. Eure Kinder werden eines Tages verstehen, welche Kraft in euch steckt und wie viel Liebe hinter all euren Bemühungen steht.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein schönes, erholsames Frühlingsanfangswochenende! Lasst euch nicht unterkriegen und genießt die Sonne, denn laut den Wetterfröschen wird es wieder sonniger.

Euer
HauptstadtPapa

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