Laut dem ARD-Deutschland-Trend lässt die Sorge um die Corona-Pandemie die Menschen nicht los. Die Mehrheit der Befragten befürchtet laut der ARD-Umfrage steigende Infektionszahlen mit der Delta-Variante im Herbst. Damit einher geht auch die Sorge um die Entwicklung der Kinder.

Daher ist es umso wichtiger, dass bis dahin so viel Menschen wie möglich voll geimpft sind. Nur so lässt sich der Gefahr eines Corona-Herbstes begegnen. Durch den Tagesspiegel Beitrag hatte sich unter anderem eine Praxis vom Ku’damm, das Berliner Impfzentrum in der “Arena” und ein Mitarbeiter des Landkreis Märkisch-Oderland bei mir gemeldet.

Allen gemein ist, dass es für sie kein Problem ist, Alleinerziehende auch im Beisein ihrer Kinder gegen Corona zu impfen. Im Landkreis Märkisch-Oderland können sich alleinerziehende zudem auch mit dem Impfstoff Johnson & Johnson impfen lassen, welcher nur einen Impftermin erfordert.

Zudem habe ich einen offenen Brief an die Senatsverwaltung für Gesundheit geschrieben. In diesem verlange ich Aufklärung darüber, wie viele der nicht wahrgenommen Termine in den Berliner Impfzentren Alleinerziehende betreffen. Zudem will ich wissen, wie viele Alleinerziehende aufgrund der Abweisung die evtl. lebensrettende Corona-Impfung verweigert wurde.

Denn nur mit einer breiten Impfung der Bevölkerung lässt sich die Ausbreitung des Coronavirus in Deutschland eindämmen. Um das Virus in Gänze zu bekämpfen und weitere Mutationen zu verhindern, muss zudem mehr Impfstoff auch an die ärmeren und ärmsten Länder dieser Welt geliefert werden. Zur Not auch kostenfrei, denn nur mit weltweiter flächendeckender Impfung lässt sich die weitere, gefährliche Mutation des Erregers bremsen!

Die Corona-Inzidenz in Deutschland: Ende des Sinkfluges

Der deutsche Sinkflug der Inzidenz ist vorerst beendet. Die Inzidenz war gestern erstmals seit Langem gestiegen. Zwar auf geringfügigem niedrigem Niveau von 4,9 auf 5. Doch vom Sinkflug der Inzidenz kann keine Rede mehr sein. Und auch der R-Wert liegt seit Freitag über 1, das ist so hoch wie seit zwei Monaten nicht mehr. Damit steckt ein Mensch durchschnittlich mehr als einen Weiteren an. Ein weiteres Indiz dafür, dass sich das Coronavirus keinesfalls vorbei ist, sondern sich weiter ausbreitet. Die Wahrscheinlichkeit ist zudem groß, dass es sich um die aggressive und dominante Delta-Variante des SARS-CoV-2 Erregers handelt.

Umso besorgniserregender ist es, dass vor allem Alleinerziehende und Kinder oftmals noch keine Chance auf eine Corona-Impfung hatten. Hier braucht es nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, welche “Mitbringsel” nach den Ferien in den Kitas ausgetauscht werden.
Luftreiniger könnten helfen, zumal dann, wenn es für offene Fenster vom Herbst an zu kalt sein dürfte. Der Berliner Senat hatte deshalb am 9. Februar dieses Jahres eine öffentliche Finanzierung für solche Geräte, auch für Kitas angekündigt.
Luftreiniger für Kitas: Grau ist alle Theorie

Die Berliner Realität sieht nach Informationen des Tagesspiegel ganz anders aus. Besorgte Eltern hatten den Berliner Kita-Eigenbetrieb „SüdOst“ um die Beschaffung solcher Luftreiniger gebeten – und boten ersatzweise auch gleich eine Eigenfinanzierung an. Doch die Stadträte Gernot Klemm (Treptow-Köpenick, Linke) und Falko Liecke (Neukölln, CDU), der eine Aufsichtsführender von „SüdOst“, der andere Vorsitzender des Verwaltungsrats, denkt nicht daran und husteten den besorgten Eltern was:

So schrieb der Lineke Gernot Klemm aus Treptow-Köpenick auch im Namen seines Kollegen Liecke von der CDU in einer Mail, dass

 „eine Beschaffung von Luftfiltergeräten nicht erfolgt“.

„Die Beantragung von Fördermitteln wäre sicher möglich, würde jedoch nur einen Teil der Kosten abdecken und nicht alle Kitas könnten vollständig ausgestattet werden. Seit Gründung des Eigenbetriebs hat aber die Gleichbehandlung aller unserer Kitas in Neukölln und Treptow Köpenick oberste Priorität“, so Gernot Klemm von der “Linken”.

Gernot Klemm, die Linke

Anders ausgedrückt, wenn die Rettungsringe nicht für alle reichen, wird eben gar keiner vom sinkenden Schiff gerettet. Das ist mal eine harte Nuss!

In Deutschland sind die Inzidenz-Werte erstmals seit Langem wieder gestiegen. Kein Grund zur Panik oder für einen Lockdown. Aber vielleicht auch keiner für eine Fußball-EM mit körperlich anwesenden Fanmassen. Und ganz bestimmt auch kein Grund, Bildungseinrichtungen und Kitas dabei zu helfen sich, auf den Herbst vorzubereiten. Zum Beispiel durch das Verweigern von Luftfiltern oder das beharrliche Verschlafen ihrer Anschaffung.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein